Fallbeispiele

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Unsere Fall-Beispiele sollen einen Einblick in den therapeutischen Alltag und unsere Herangehensweise vermitteln.

Fallbeispiele aus der Phytotherapie von Sonja Meies

Benny

von Sonja (Kräuterkunde)

Benny kam zu uns im Alter von ca. vier Jahren. Mit offenen Stellen am Rücken, Blut im Stuhl und Übergewicht. Nach etlichen Untersuchungen stand dann fest das er auf allerlei Futtermittel allergisch reagierte. Hauptsächlich Getreide und Huhn…

Da ich ihm kein Cortison geben wollte, er aber einen starken Juckreiz hatte, gab ich ihm erstmal Löwenzahn, der wächst in der Natur und die frischen Stengel helfen wunderbar bei Hautjucken, Flechten und Ausschlägen. Sie regen die Leber und Gallentätigkeit an, was gut ist wenn der Körper entgiftet werden muss. Die Stengel haben eine blutreinigende Wirkung. Ich habe die Stengel klein geschnitten, und unters Futter gemischt.

Gefüttert habe ich nur rohes Pferdefleisch und ein klein wenig Süßkartoffel. Zusätzlich habe ich ihm eine Mischung aus Brennessel und Bärlauch, mit etwas warmen Wasser angemischt, gegeben. Zweimal am Tag. Hunde fressen Kräuter sehr gut. Die Brennessel hat ebenfalls eine blutreinigende Wirkung, wirkt aber auch blutbildend. Sie ist sehr eisenhaltig, fördert den Urin und Stuhl und ich wollte alles schlechte ausleiten.

Bärlauch hat er bekommen, da er Blut im Stuhl hatte und Bärlauch wirkt sehr gut auf Magen und Darm. Es hilft bei Durchfällen, aber auch bei Verstopfung. Auch Würmer , selbst Spulwürmer gehen nach Bärlauch ab. Diese Kräuter hat Benny ca. acht Wochen lang bekommen, dann war der Rücken zu, er hatte abgenommen, sein Stuhl war so wie er sollte und sein Fell glänzte. Heute, mit dreizehn ist er bemerkenswert fit.

Opa Willi

von Sonja (Kräuterkunde)

Opa ist ein Terrier-Mix, unbekannter Herkunft. Auch sein Alter ist unbekannt. Als er zu uns kam war sein Allgemeinzustand so schlecht, das wir ihm leider nicht mehr viel Zeit zusprachen. Sein Fell war stumpf, die Haut trocken und roch unangenehm. Der Rücken verkrustet und er war viel zu dünn. Sein Verhalten ließ darauf schließen, das er ein schlimmes Erlebnis hinter sich hatte, oder ein allgemein schlechtes Leben. Er war ängstlich-aggressiv. Laute Geräusche und fremde Personen machten ihm Angst und er verkroch sich.

Ich gab ihm Goldrute, ein wunderbares Heilmittel bei Nieren und Darmerkrankungen. Die Pflanze wirkt kühlend und entwässernd..Da jeder Körper seelische Empfindungen über die Niere abreagiert, ist Goldrute auch ein wunderbares Mittel um Folgen eines Schocks oder eines Traumas zu mildern, und hilft dem Hund zu entspannen. Für das Fell habe ich ihm Bärlauch ins Futter getan und nun ist er schon zwei Jahre bei uns. Er sieht kaum noch etwas aber er ist ansonsten fit, agil und sehr lieb.

Bärlauch gebe ich sehr gern bei Hauterkrankungen oder Störungen, da das zumeist mit einer schlechten Ernährung zu tun hat, die wiederum sich negativ auf den Darm auswirkt. Bärlauch wirkt sehr günstig auf das Magen und Darmsystem. Es reguliert die Verdauung und entschlackt. Schwemmt Giftstoffe aus dem Körper und die Haut kann sich erholen.

Typsi

von Sonja (Kräuterkunde)

Unser Sorgenkind..sie ist im Herzen eine Löwin, ihr Körper leider nicht. Tipsy ist eine Yorki-Hündin, die viel herumgereicht wurde. Als sie zu uns kam, stank sie erbärmlich nach Eiter. Ihre Ohren waren in einem schrecklichen Zustand, daher wurde sie bei einem Tierarzt mit schnell helfenden Medikamenten behandelt Um den Heilungsprozess zu beschleunigen gab ich ihr täglich eine Mischung aus Labkraut und Löwenzahn. Ihr Fell und ihre Haut waren ranzig , man mochte sie nicht anfassen. Oft eine Folge von Futterallergien. Daher fand ich es wichtig alles auszuschwemmen, sie sozusagen zu reinigen, Das Futter wurde auf Getreidefrei umgestellt, und die Kräuter taten ein übriges. Der Löwenzahn verbessert die Magensäfte und stärkt, es reinigt das Blut und wirkt verdauungsfördernd. Labkraut reinigt die Niere, Leber , Milz und Bauchspeicheldrüse.. Später stellte man dann noch einen Herzfehler fest und Gelenkarthrose an verschiedenen Bereichen, um die sich Angela liebevoll kümmert, so das die Kleine ihre Zeit möglichst schmerzfrei verbringen kann. Wir haben schon viel erreicht, ihr Fell ist viel besser geworden, sie ist auch nicht mehr verängstigt. Ihren Ohren geht es wieder prima und dank Angelas Hilfe kann sie auch wieder übers Feld toben. Wir bleiben dran!

Tikka

von Sonja (Kräuterkunde)

Angelas Opa hatte einen Anfall von Abenteuerlust, die leider in einer Nacht im Tierheim endete. Er kam mit einer Nierenbeckenentzündung nach Hause, was bei alten Hunden schnell passiert wenn sie auf ungewohntem, kalten Boden schlafen müssen…So ein Kuschelbett oder ein weiches Sofa ist doch was anderes. Dem Opa ging es nicht gut und er bekam selbstverständlich ein Antibiotika vom Tierarzt. Auch wenn Homöopathie und Phytologie hier gut greifen und dem Opa helfen können. Bei einer so schwerwiegenden Erkrankung ist der Weg zum Tierarzt oft unerlässlich. Denken Sie immer daran, das die Schulmedizin genauso wichtig ist wie die Naturheilkunde und wir versuchen immer ein vernünftiges Miteinander zu praktizieren.

Zur Behandlung:

Opa Tika bekommt regelmäßig Selen, weil er mit seinen 18 Jahren einige kleinerer chron.Entzündungen hat, (manchmal das Zahnfleisch, mal die Sprunggelenke, alles immer mal ein bisschen), sowie hier zusätzlich Vitamin B (für die neurale Reizweiterleitung) wegen einer spontan auftretenden Inkontinenz. Zusätzlich Magnesium um die Krämpfe der Blase zu reduzieren.

von Sonja (Kräuterkunde)

Das kennt eigentlich jeder der schon mal eine Blasenentzündung hatte - man möchte und muss und kaum sitzt man gemütlich auf dem stillen Örtchen, brennt es, die Blase krampft und es läuft nichts mehr… Bei Opa Tika hat das dann leider dazu geführt, das die übervolle Blase sich spontan, zumeist im Schlaf, entleerte, ohne das er „vorgewarnt“ wurde. (In solchen Fällen ist die Substituierung von Vit.B 12 sehr wichtig, damit sich die durch die Entzündung geschwächten Blasenrezeptoren schnell wieder erholen).

Des weiteres gab sie ihm Nieren und Blasentee und auf mein Anraten hin Goldrute und Ackerschachtel, um die Nieren durchzuspülen. Sie sehen, das der Opa gut umsorgt und vor allem gut versorgt wurde. Die Nieren haben sich schnell erholt und der Opa ist auf dem Weg der Besserung. Die Inkontinenz lässt lnach, er frisst munter drauf los und wird bald wieder, wie der Hundertjährige, versuchen aus dem Fenster zu springen.